Brexit: McAllister warnt vor Jobabbau in deutscher Fischindustrie

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister (CDU), hat vor spürbaren Arbeitsplatzverlusten in der deutschen Fischindustrie nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit) gewarnt. „Grundlegende Einschränkungen der traditionellen deutschen Fangrechte in britischen Gewässern könnten einen Abbau der deutschen Hochseefischereiflotte zur Folge haben“, sagte McAllister der „Welt“ vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs, die am Samstag die Leitlinien für den Brexit beschließen wollen. Er forderte die EU-Regierungen zum Handeln auf: „Europäische Fischer dürfen bei den Austrittsverhandlungen nicht unter die Räder geraten. Sie müssen weiterhin Zugang zur britischen 200-Seemeilen-Zone erhalten. Andernfalls sind viele Fischer in ihrer Existenz bedroht“.

Der frühere niedersächsische Ministerpräsident forderte, „die Fischerei zu einem wichtigen Thema bei den beginnenden Austrittsverhandlungen zu machen.“ 50 Prozent der Fangmenge und 30 Prozent des Umsatzes der deutschen Fischerei stammten aus Fängen in den Hoheitsgewässern Großbritanniens, erläuterte McAllister. Einige große Fischverarbeitungsbetriebe lebten fast ausschließlich vom Fischfang in britischen Gewässern. „Neben Deutschland betrifft der Zugang zu den britischen Fischfanggründen vor allem auch Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Niederlande und Spanien. Dabei wären die Auswirkungen besonders in eher strukturschwachen Regionen zu spüren“, so McAllister.

Foto: Schiffe in einem Hafen, über dts Nachrichtenagentur

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