Wien – Nicht nur bei der Ernährung wünscht sich der Konsument mehr Natur und Bio, auch in der Kosmetik. Der Trend zu Naturprodukten hält weiter an. Für Rinagna, Weleda und Co ein Grund zur Freude, denn Zuwächse werden erwirtschaftet. 2012 konnte sich Ringana über ein Umsatzplus von 40 Prozent auf 15,5 Millionen Euro freuen. Weleda lag in dem Jahr mit einem Umsatz von rund 320 Millionen Euro, der aber auch den Vertrieb von Arzneimittel und Babypflegeprodukte enthält, ganz vorne. Und 2013? Das Geschäftsjahr ist noch nicht abgeschlossen, doch weitere Zuwächse wurden verzeichnet.
Frische ist oberstes Gebot
Bei Ringana wird auf Frischekosmetik ohne Konservierungsmittel gesetzt, und auf ein Business-to-Costumer-Konzept. Über 6.000 freiberufliche Vertriebspartner sind in aller Welt um Kunden bemüht. 60 Prozent des Umsatzes wird in Österreich erwirtschaftet. Im eigenen Labor wurde erkannt, dass ein hoher Wirkstoffanteil nicht ohne Konservierungsstoffe auskommen kann. Aus diesem Grund wird frisch produziert, mit begrenzter Haltbarkeit. Ringana-Chef Andreas Wilfinger meint, damit setze das Unternehmen auf einen großen Trend auf. Die Zahlen sind die Bestätigung. Dass Natur und Bio bei der Kosmetik immer mehr gefragt ist, weiß auch Harald Bauer von der Drogeriekette dm, die bereits im Jahr 2012 eine erhöhte Nachfrage bei Naturkosmetik verzeichnen konnte. Inzwischen beträgt der Anteil von Naturkosmetik am gesamten Kosmetikmarkt in Österreich rund 10 Prozent. Selbst die Wirtschaftskrise war kaum spürbar. Doch nicht nur in Österreich, sondern weltweit steigt die Nachfrage nach Naturkosmetik. So werden rund 9,2 Milliarden Dollar weltweit umgesetzt.
Marktführer in Europa
Das Schweizer Unternehmen Weleda ließ 2008 seine Naturkosmetikprodukte nach den Richtlinien des NaTrue-Labels zertifizieren. Heute ist Weleda Marktführer bei Naturkosmetik in Europa. Allein in Deutschland beträgt der Marktanteil bei Naturkosmetik und Babypflegeprodukten 28 Prozent. Aber auch für Yves Rocher wirkt sich der Trend positiv aus. Inzwischen umfasst die Produktpalette der Unternehmensgruppe rund 650 Produkte auf Pflanzenbasis. In weltweit 1.600 Yves Rocher Schönheitsfachgeschäften, mehr als 230.000 eigenständige Franchisenehmer und über den Versand werden jährlich mehr als 2 Milliarden Euro umgesetzt. Nicht international, aber doch am heimischen Markt zeigt auch das Unternehmen Grüne Erde bei Naturkosmetikprodukten immer mehr Präsenz. Organic Beauty heißt hier der Bereich der Naturkosmetik, neben dem das Unternehmen aber auch auf natürliches Wohnen und gesunde Kleidung setzt, ökologisch und natürlich. Frei von synthetischen Inhaltsstoffen zeigen sich auch die Produkte aus den Body Shops, die es mehrfach in Österreich gibt. Und alle liegen sie voll im Trend, denn Mann und Frau lassen verstärkt nur Naturprodukte an ihren Körper. Die Prognosen? Tendenz steigend, auch für 2014.