BDI-Präsident Kempf fordert neue Rohstoffstrategie

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre Rohstoffstrategie zu ändern. „Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen für Zukunftstechnologien erfordert einen zügigen Paradigmenwechsel in der Rohstoffpolitik“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Dienstag bei einer Veranstaltung des Verbandes. Der Preisverfall bei Rohstoffen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Notwendigkeit von Rohstoffsicherung reduziert.

„Jetzt wird die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu einer zentralen Herausforderung für das Industrieland Deutschland“, so Kempf. Die Nachfrage nach Kobalt, Lithium, Nickel, Kupfer, Graphit oder Seltenen Erden, aber auch heimischen Rohstoffe wie Kies oder Sand wachse immer stärker. Von vielen Rohstoffen sei Deutschland komplett importabhängig. Damit steige die Abhängigkeit von rohstoffreichen Ländern. „Der Rohstoffmarkt hat sich von einem Nachfrager- zu einem Anbietermarkt verändert. Förderländer und Mienen können sich ihre Kunden aussuchen und nicht umgekehrt.“ Teil der Forderungen des BDI ist, dass der Bundeswirtschaftsminister Rohstoff-Beauftragter der Bundesregierung werden und künftig die Rohstoffstrategie der Bundesregierung entwickeln soll.

Heimische Abbauflächen sollten dem BDI zufolge gefördert, bürokratische Hürden abgebaut werde. Die Bundesregierung müsse effiziente Raumplanungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sicherstellen, so Kempf. Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft von Rohstoffen für Zukunftstechnologien solle Priorität haben. International müssten Rohstoffförderung und Entwicklungszusammenarbeit verzahnt werden. Zudem fordert der BDI die gezielte Förderung des Tiefsee- und Weltraumbergbaus durch Pilotprojekte.

Foto: Industrieanlage, über dts Nachrichtenagentur

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