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Arbeitsmarktforscher fordert Deutschunterricht für Flüchtlinge

Wörterbuch, über dts NachrichtenagenturDer Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus Zimmermann, fordert Deutschkurse für Flüchtlinge und schlägt vor, dafür pensionierte Lehrer einzusetzen. „Es ist wichtig, dass alle Migranten und Asylbewerber, die zu uns kommen, die Möglichkeit erhalten, an Integrationskursen teilzunehmen und insbesondere Deutsch zu lernen, denn der Erwerb von Deutschkenntnissen ist der Schlüssel schlechthin für eine Integration in unsere Gesellschaft sowie in Arbeit und Beruf“, sagte er dem „Handelsblatt“. Zimmermann kritisierte, dass im Jahr 2014 insgesamt nur 142.000 Personen derartige Angebote genutzt hätten.

Vielerorts gebe es Engpässe und lange Wartezeiten. Die Sprachkurse müssten daher „bundesweit deutlich ausgebaut und in einem Einwanderungsgesetz Ansprüche und Pflichten zur Teilnahme klar definiert werden“. „Insbesondere“, so Zimmermann, „sollten pensionierte Pädagogen für flächendeckende Deutschkurse gewonnen werden.“ Der IZA-Chef wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass allein in diesem Jahr voraussichtlich rund 30.000 verbeamtete Lehrer aus dem aktiven Schuldienst ausschieden – so viele wie nie zuvor. Insgesamt, so Zimmermann weiter, seien zu Jahresbeginn in den Ländern rund 656.000 Pensionäre gezählt worden, darunter bildeten Lehrer den größten Anteil. So hätten zu Beginn des Jahres 2013 rund 326.300 ehemalige Lehrkräfte Pensionsbezüge erhalten. Seitdem sei deren Zahl stetig gestiegen. Zimmermann gab überdies zu bedenken, dass verbeamtete Lehrer bei ihrem Ausscheiden im Durchschnitt 63,1 Jahre alt seien. „Viele von ihnen sind motiviert, in schulischen oder außerschulischen Kursen Flüchtlingen wichtige Kenntnisse der deutschen Sprache und Informationen über das gesellschaftliche Leben unseres Landes zu vermitteln“, meinte der IZA-Direktor. Dieses Potenzial müsse man jetzt konsequenter aktivieren.
Foto: Wörterbuch, über dts Nachrichtenagentur

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