Aktionärsschützer fordern Rücktritt von Siemens-Chefaufseher Cromme

München – Nach dem angekündigten Aus von Siemens-Chef Peter Löscher hat die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) auch den Rücktritt von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme gefordert. „Sollte Herr Löscher, wie oft kolportiert, es nie geschafft haben, Teil der Siemens-Familie zu werden und auf interne Auseinandersetzungen und Machtkämpfe gestoßen sein, so hätte der Aufsichtsrat das schon längst erkennen müssen und spätestens vor der letzten Vertragsverlängerung gegensteuern müssen“, sagte SdK-Vorstandsmitglied Daniel Bauer dem „Handelsblatt-Online“. Nun müsse man noch eine teure Abfindung hinnehmen.

Daher dürfe man die Rolle des Aufsichtsrats sicherlich kritisch betrachten. „Ein Neuanfang auch an dieser Stelle mit Personen, die ihre Aufgabe ernst nehmen und reagieren, bevor es zu spät ist, erscheint daher durchaus auch angebracht zu sein.“ Bauer verglich die Vorgänge bei Siemens mit dem Fußballgeschäft. Der Trainer werde gefeuert, wenn die Mannschaft nicht gewinnt. Es bleibe aber „klar festzuhalten, dass Herr Löscher als damals Außenstehender gute Arbeit in Bezug auf die Aufarbeitung der Korruptionsaffäre gemacht hat“, betonte der Aktionärsschützer. Dass er nun aufgrund mangelnder geschäftlicher Erfolge gehen muss, komme nicht überraschend. „Dabei macht uns weniger die Korrektur einer reinen Finanzprognose Sorgen, sondern vielmehr der Umstand, dass Siemens in mehreren Bereichen Probleme zu haben scheint“, sagte Bauer. Dafür sei aber sicherlich nicht alleine Löscher zuständig. „Dies trifft den gesamten Vorstand inklusive aller Segment-CEOs“, so Bauer.

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