AdWords-Qualitätsfaktor: Tipps für Einsteiger

Google AdWords! Dieses Zauberwort ist der Schlüssel zum Erfolg. So heißt es immer wieder. Denn unabhängig von einer guten Position in den Suchmaschinen können Unternehmen darüber Kunden akquirieren. Es klingt ganz einfach: Anzeige schalten, auf Nutzer warten die gewünschte Conversion erzielen. Tatsächlich funktioniert es exakt so. Es gibt nur einen Haken: Ohne Optimierung wird die AdWords-Kampagne zum Eurograb und bringt vielleicht nicht einen einzigen Abschluss. Speziell für Existenzgründer und kleine Unternehmen ist das ein Debakel. Denn diese müssen ihr begrenztes Budget gezielt einsetzen, um Kunden zu gewinnen.

Inzwischen ist die Konkurrenz bei Googles Werbeform groß. Da AdWords jedoch eine Art Auktion auf Anzeigenplätze ist, wird die Werbeform ohne Optimierung schnell teuer und ineffektiv. Speziell Einsteiger versenken schnell vierstellige Summen, ohne dass sich Erfolge einstellen, sagt AdWords Experte Daniele Mulas, Geschäftsführer der auf AdWords spezialisierten Online Marketing Agentur DAMcon. Wer keinen qualifizierten AdWords-Dienstleister wie eine SEM-Agentur oder Freelancer engagieren kann oder möchte, muss sich selbst das Basiswissen aneignen. Allerdings gelingt schon mit wenigen Kniffen der Start der eigenen Kampagne besser. In den Fokus rückt dabei der Qualitätsfaktor. Dieser bestimmt neben anderen Faktoren, wann, wo und für viel Geld eine Anzeige erscheint. In Kombination mit ausgewählten Keywords ist der Qualitätsfaktor ein mächtiges Mittel, auf den Einsteiger Einfluss nehmen können. Daher lohnt sich ein genauerer Blick, was dieser Begriff bedeutet und welche Möglichkeiten sich dadurch bieten.

Das beinhaltet der Qualitätsfaktor

Google selbst erklärt, was der Qualitätsfaktor bedeutet:

Der Qualitätsfaktor wird für jedes Keyword in Ihrem Konto auf einer Skala von eins bis zehn ermittelt. Hierbei handelt es sich um eine Schätzung der Qualität Ihrer Anzeigen und Zielseiten, die mit einem bestimmten Keyword ausgelöst wurden. Ein hoher Qualitätsfaktor gibt an, dass Ihre Anzeige und Zielseite für den Nutzer, der Ihre Anzeige sieht, relevant und nützlich sind. Der Qualitätsfaktor lässt sich für jedes Ihrer Keywords ermitteln.

Aus dieser kurzen Einleitung lassen sich bereits mehrere Handlungsfelder ableiten:

  • Keyword,
  • Landingpage,
  • Anzeigentext.

Es ist für Einsteiger wichtig zu verstehen, dass jedes einzelne Keyword, einen eigenen Qualitätsfaktor hat. In diesen fließen viele Dinge ein, die erst im Laufe einer Kampagne nach und nach optimierbar sind. Aber die drei genannten Punkte können Einsteiger von Anfang an optimieren. Das führt zu klaren Vorteilen. Denn Anzeigengebote zu Keywords, bei denen der eigene Qualitätsfaktor hoch ist, erreichen mit größerer Wahrscheinlichkeit und mit geringeren Klickkosten eine gute Platzierung. Das noch einmal langsam zum Mitdenken: bessere Platzierung, geringere Kosten! Das ist speziell für Einsteiger enorm wichtig. Denn mit einem besseren Qualitätsfaktor lassen sich folglich mit dem gleichen Budget mehr Kunden akquirieren.

Im Account lässt sich der Qualitätsfaktor bei den Keywords einblenden. Die Angaben sind in der Form x/10 hinterlegt. 10/10 bedeutet, dass eine Anzeige zu diesem Keyword zu einem erheblich günstigeren Preis an der Auktion um die begehrten Anzeigenplätze teilnimmt und dann durchaus auch zu einem günstigen Preis vorn platziert sein kann. Konkret kann eine Anzeige mit einem geringeren Gebot und einem hohen Qualitätsfaktor eine Anzeige mit einem hohen Gebot und einem geringen Qualitätsfaktor ausstechen.

Qualitätsfaktor aufpolieren

Um Kosten zu reduzieren und zugleich bessere Platzierungen zu erreichen, können die AdWords-Kunden nachhelfen. Der Qualitätsfaktor berücksichtigt unter anderem Einflussgrößen wie Klickraten auf die Anzeigen, regionale Zuordnung und Performance des AdWords-Kontos. Diese lassen sich teilweise erst im Laufe der Kampagne optimieren. Schon zu Beginn sollten Einsteiger jedoch den Fokus auf die drei genannten Punkte Keyword, Landingpage und Anzeigentext legen. Sind diese optimal gewählt, steigt der Qualitätsfaktor von Anfang an und die gesamte AdWords-Kampagne kommt schneller in Fahrt. Nebenbei ist eine Optimierung dieser Punkte eine Optimierung der Conversion Rate auf der Webseite. Ein Nebeneffekt, der während der Kampagne mehr bzw. bessere Abschlüsse bedeutet.

Wenige, passende Keywords auswählen

Punkt eins ist insbesondere für Einsteiger extrem wichtig: Keywords reduzieren. Google bietet mit AdWords schier unendlich viele Möglichkeiten und damit unendlich viel Traffic (gegen entsprechende Bezahlung). Genau das ist aber kontraproduktiv zu dem, was der AdWords-Kunde eigentlich benötigt. Es geht häufig nicht darum, möglichst viele Nutzer zu erreichen, sondern wenige, diese aber gezielt. Denn diese Nutzer sollen die Intention haben, nach dem Klick auf die Anzeige tatsächlich einen Abschluss zu tätigen. Dann reduzieren sich die Kosten bei einer maximalen Conversion Rate. Kurz: Nach dem Klick folgt direkt Umsatz.

Um das zu erreichen, müssen AdWords-Kunden ihre Keywords zuspitzen. Statt auf allgemeine Begriffe wie „Schuhe“ oder „Ballerinas“ zu setzen, bietet ein Betreiber eines Damenschuhe-Shops auf Begriffe wie „Ballerinas kaufen“ oder „schwarze Ballerinas kaufen“. Das Keyword gibt er dazu in eckigen Klammern als beispielsweise [schwarze Ballerinas kaufen] ein. Die eckigen Klammern schließen zugleich aus, dass die Anzeige bei zu allgemeinen Anfragen eingeblendet wird. Sucht ein Nutzer zum Beispiel „schwarze Ballerinas“, wird er sich vermutlich nur informieren wollen. Er hat „noch“ keine Kaufintention. Daher trägt die eckige Klammer dazu bei, unnötige Kosten zu vermeiden. Sucht ein Nutzer dagegen „schöne schwarze Ballerinas kaufen“, wird die Anzeige eingeblendet. Der Nutzer klickt nicht nur, sondern kauft wahrscheinlich auch. Der AdWords-Kunde sollte sich am Anfang also auf wenige Keywords mit Potenzial zum Abschluss beschränken. Diese bilden das Grundgerüst, das sich während der Kampagne ausbauen lässt.

Landingpage optimieren

Der zweite Punkt ist etwas komplexer. Die Landingpage muss ansprechend gestaltet werden. Hierbei geht es zunächst darum, für die gewählten Keywords eine passende Seite zu erstellen. Diese Seite muss nun zwei Punkte erfüllen. Zum einen muss der Nutzer sofort alle Informationen finden und einen Deal abschließen können. Fehlt ein Detail, kommt kein Verkauf zustande, der Klick und das Gebot laufen ins Leere. Faustregel: Einfach, übersichtlich, dennoch informativ und schnell ladend muss die Landingpage sein, in deren Mittelpunkt dann noch eine Handlungsaufforderung umsetzbar ist – zum Beispiel mit klar erkennbarem Kaufbutton. Zum anderen sollte die Landingpage für AdWords optimiert sein. Inhalte in Form von genutzten Begriffen, Fotos und Seitentitel müssen zum Keyword passen. Denn dann besteht eine direkte Relevanz. Diese Relevanz wiederum fließt direkt in den Qualitätsfaktor ein. Fazit: Eine gute Landingpage trägt zu mehr Umsatz und zu einem besseren Qualitätsfaktor bei.

Passenden Anzeigentext wählen

In den Qualitätsfaktor fließen sowohl Anzeigentext als auch später die Klickrate einer Anzeige ein. AdWords-Kunden sollten daher von Anfang an einen Anzeigentext wählen, der eine klare Aktionsintention beinhaltet und fein auf das Keyword und die Landingpage abgestimmt ist. Geht es beispielsweise um den Online-Shop mit den schwarzen Ballerinas sollte sich die Keywordphrase „schwarze Ballerinas kaufen“ auch im Anzeigentext wiederspiegeln. Das steigert die Klickrate und die Relevanz der Anzeige zum Keyword. Beides bedeutet wiederum einen besseren Qualitätsfaktor und damit bessere Platzierungen bei günstigeren Klickpreisen.

Mehr Qualität heißt mehr Umsatz

An diesen drei Punkten wird deutlich, dass die eigene Kampagne mit relativ einfachen Bordmitteln schon zum Start optimierbar ist. Das Zusammenspiel von Keywords und Anzeigentext einerseits und Landingpage andererseits bedeutet aber nicht nur für den Qualitätsfaktor und damit für die Kosten-Nutzen-Relation eine deutliche Verbesserung. Es ist mit etwas Optimierung auch für den Nutzer positiv. Denn die klare Suchanfrage mündet in einen Klick auf eine passende Anzeige und eine Zielseite, die seine Anfrage erfüllt. Das bedeutet im Idealfall eine hohe Conversion Rate und damit Umsatz. Genau das ist Ziel der AdWords-Einsteiger. Laufen die ersten Keywords gut, können diese die Kampagne mit den gesammelten Wissen und Daten weiter optimieren und ausbauen. Dann ist AdWords tatsächlich Schlüssel zum Erfolg. Läuft die Optimierung nur schleppend oder wird die Kampagne zum Ressourcenfresser, sind professionelle Dienstleister eine sinnvolle Alternative.

3 Kommentare

  1. Die zusammengestellten Tipps sind mir, gerade für Adwords-Einsteiger, zu allgemein gehalten und bewahren nicht vor groben Fehlern. Besonders wichtig scheint mir ein Hinweis auf die verschiedenenen Schaltungsmöglichkeiten im Adwordsssystem. Hier wird leider bei den meisten Konten zum Start falsch herangegangen und viel Geld verbrannt.

  2. Hallo Frank, danke für den Einwand. Das wäre eine gute Idee für einen Folgeartikel.

  3. Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Als Einsteiger auf dem Gebiet wird man ja von allerlei Informationen überschüttet. Hier gibt es einen ersten und vor allem kompakten Überblick, was bei AdWords am Anfang wirklich wichtig ist. Besonders der Abschnitt zur Landing Page war für mich sehr interessant und inspirierend. Dahingehend werde ich meine Webseite sicher noch optimieren können.

    Beste Grüße

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