MBI International & Partners: Übernahmen auf austro-saudisch

Wien – Mohamed Bin Issa Al Jaber, ein Name, der seit vielen Jahren immer wieder in Österreich für Schlagzeilen sorgt, ist Gründer, Vorsitzender und CEO der MBI International & Partners. Der Sitz der Firmenholding, die einen Vermögenswert von über 9 Milliarden US Dollar aufweist, ist in London. Tätig ist MBI in Europa, dem Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen ist an JJW Hotels & Resorts, an der AJWA Group for Food Industries, an Jadawel International, Continentoil und der MBI Al Jaber Foundation beteiligt. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens liegt bei 80 Prozent. Al Jaber selbst gilt als reichster Österreicher und wurde unter den 50 vermögendsten Arabern auf Platz 2 gereiht.

Al Jaber übernimmt Kneissl

Bisher hielt Al Jaber seit 2008 die Mehrheitsbeteiligung am Ski- und Sportartikelhersteller Kneissl, der seit 2011 unter Insolvenzverwaltung steht. Bereits 1980 musste Kneissl erstmals Konkurs anmelden, zum zweiten Mal 2003, damals bereits mit der Firma Dachstein fusioniert. 2010 konnte neuerlich ein Konkurs abgewendet, jedoch lediglich um ein Jahr hinausgezögert werden. Kneissl produziert seit 1919 Skier. Große Namen wie Annemarie Moser-Pröll und Karl Schranz erlangten ihre Siege auf Kneissl Skiern, doch sollte auch das beste Prestige nicht die wirtschaftlichen Berg- und Talfahrten des Herstellers verhindern. 2011 scheiterte ein bereits ausgearbeiteter Sanierungsplan an Al Jaber, der die versprochene Rettungsfinanzierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro nicht durchführte. Nun übernahm Al Jaber über die JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH die 40 Prozent Beteiligung von Simon Hermann Huber und ist somit alleiniger Eigentümer des Unternehmens. Und der austro-saudische Unternehmer hat große Pläne mit Kneissl, so die Sprecherin Saskia Wallner. „Als Alleineigentümer kann die JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH nun die Pläne zur Wiederbelebung der Traditionsmarke Kneissl selbstständig und unbehindert weiter verfolgen“, erklärt sie.

Al Jabers Weg in Österreich

2003 sorgte Al Jaber in Österreich erstmals für Schlagzeilen durch den Kauf des Grand Hotels in Wien. Kurz darauf erbaute er auf einer neu erworbenen Ringstraßen-Liegenschaft das Hotel The Ring. 2006 folgte der Kauf eines weiteren Ringstraßen-Baus, des Palais Corso. Kaufpreis 70 Millionen Euro. 2008 erklärte er sich bereit, der Fluggesellschaft Austrian Airlines unter die Arme zu greifen. Aufgrund der schlechten Geschäftszahlen verzichtete er jedoch darauf. Der folgende Gerichtsstreit endete zu seinen Gunsten. 2009 kündigte er die Übernahme der Mehrheitsanteile am Gastronomiebetrieb Toni Mörwald an. Ob die Übernahme tatsächlich erfolgte, ist bis heute nicht bekannt. In den letzten Jahren zeigte Al Jaber aber auch an anderen Unternehmen großes Interesse, wie am Magic Life Hotel von Tui und der Imperial Hotel AG. Doch sichtlich lockte nicht alle Unternehmen, mit denen Al Jaber liebäugelte, das große austro-saudische Geld.

Foto: © The Ring Hotel, Wien

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert