Fust unterbreitet Übernahmeangebot für Tornos

Im dritten Quartal 2013 ging die Talfahrt des Werkzeugmaschinenherstellers Tornos weiter. Der konsolidierte Bruttoumsatz von 27,1 Millionen Schweizer Franken zeigte sich weiter rückläufig. Das operative Ergebnis, EBIT, ergab sich mit einem Minus von 6,7 Millionen Franken. Trotz der kostensenkenden Maßnahmen, die zu Beginn des Jahres eingeleitet wurden, zeigen sich keine positiven Zahlen. Der Grund liegt im weiterhin rückläufigen Umsatz.

Keine Änderung in Sicht

Tornos geht aufgrund der Nachfrage auch für die nahe Zukunft von keiner Besserung aus. Im dritten Quartal lag der Wert der bei Tornos eingegangenen Bestellungen bei 30,8 Millionen Franken. Der Gesamtauftragseingang in den 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres beträgt 115,6 Millionen Franken, das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 minus 15.8 Prozent. Der Nettoverlust im dritten Quartal schlägt sich mit 5,7 Millionen Franken zu Buche. Trotz Umsatzrückgang machten sich die Sparmaßnahmen dennoch bemerkbar, denn 2012 lag der Nettoverlust im dritten Quartal bei 8,2 Millionen Franken. Für den geringeren Verlust gegenüber 2012 war aber auch der Verkauf von Finanzanlagen verantwortlich. Nun hat Walter Fust, der bereits knapp weniger als ein Drittel der Aktien hält ein Übernahmeangebot angekündigt. Er bot 4,7 Franken pro Aktie, 10 Rappen über dem aktuellen Kurs. Die Börse reagierte, der Preis stieg auf 4,90 Franken.

Fust will Anteil ausbauen

Bei einem Angebot von 4,7 Franken, würde der Tornos bei 93 Millionen Franken liegen. Experten schätzen ihn trotz der Krise jedoch wesentlich höher. Auch die Zürcher Kantonalbank findet die Übernahmeangebotsprämie eher tief angesetzt. Für Fust ist die Erhöhung der Anteile wichtig, da er gegenwärtig knapp unter der 33,33 Prozent-Schwelle liegt, ab der Angebotspflicht besteht. Die Leitlinien des Übernahmegesetzes sehen vor, dass kaufwillige Firmen den Aktionären, die mehr als 33,33 Prozent Anteil besitzen, ein Kaufangebot unterbreiten müssen. Dabei muss das Angebot mindestens dem gewichteten Durchschnittskurs der letzten sechs Monate entsprechen, die Umsätze der Aktien mit berücksichtigt. Ziel der Angebotspflicht ist es, sowohl für Aktionäre als auch Arbeitnehmer mehr Transparenz zu ermöglichen. Fust gründete 1966 die nach ihm benannte Haushalts- und Unterhaltungselektronikkette, die er 1994 an den Jemoli-Konzern verkaufte. 1996 kaufte er die Anteile wieder zurück, stieß das Unternehmen aber 2003 neuerlich ab. Fust ist auch am Maschinenbauer Starrag beteiligt, der im Gegensatz zu Tornos im Neun-Monate-Zeitraum 2013 ein Auftragsplus von 19 Prozent verzeichnen konnte. Das Betriebsergebnis lag bei 12,8 Millionen Schweizer Franken mit einem Umsatzplus von 4,4 Prozent. Starrag und Tornos arbeiten bereits in China zusammen, indem sie den Vertrieb und das Service gemeinsam betreiben. Fust erklärte jedoch, eine Fusion sei auch nach einer Übernahme nicht geplant.

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