Merck KGaA: wirksames Sparprogramm

Berlin – Es war Anfang 2012, als die Merck KGaA zum Rundumschlag ausholte. Ein rigoroses Restrukturierungsprogramm wurde angekündigt. Zu dem Zeitpunkt war klar, dass von den weltweit 40.000 Stellen einige dem Sparkurs zum Opfer fallen würden. 7.500 waren es letztendlich und im Oktober 2013 wurde ein weiterer Stellenabbau von über 8.000 angekündigt. 2012 erklärte Ulrich Huwald vom Bankhaus M. M. Warburg und Merck-Kenner: „Es ist hart, dass Personal abgebaut werden muss, aber es ist notwendig, dass etwas getan wird.“ Als besonderes Problemkind zeigte sich die Pharmasparte des Konzerns, in der gegen zu viel Bürokratie und Komplexität angekämpft werden musste. Und es war auch die Sparte Pharma, in der immer wieder Rückschläge verzeichnet werden mussten. 2018 wird Merck 350 Jahre alt, Grund genug, den Konzern wieder auf Vordermann zu bringen. Das Unternehmen gilt als das älteste pharmazeutisch-chemische weltweit.

Der Weg war richtig

Das Sparprogramm scheint nunmehr zu fruchten. Die Ergebnisse aus dem vergangenen Quartal belegen die Entwicklung. Sie veranlassten Konzernchef Karl-Ludwig Kley, die Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr nach oben zu korrigieren. Er erklärte, dass Merck bereits jetzt stärker und profitabler sei als zu Beginn des Veränderungsprozesses. Für 2013 wird nunmehr ein operativer Gewinn von 3,2 bis 3,25 Milliarden Euro erwartet, ein Plus von rund 0,5 Milliarden gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn im dritten Quartal zeigte sich mit einem Zuwachs von 10, 1 Prozent auf 830,7 Millionen Euro als überaus positiv. Selbst die Erwartungen der Analysten, die mit 803,7 Millionen Euro rechneten, wurden übertroffen. Der Konzernumsatz, den Kley für 2013 erwartet, wird mit 10,7 bis 10,9 Milliarden Euro angegeben.

Fit für 2018

In einigen Bereichen erwartet Kley ein Wachstum aus eigener Kraft. Im Bereich Pharma soll die Schlagkraft des Arzneimittelgeschäftes verbessert werden, so Kley. Auch die Entwicklung neuer Medikamente soll schneller vorangetrieben werden. Um die Ziele zu erreichen wurden im Management Posten neu besetzt. Merck benötigt dringend einen neuen und raschen Nachschub an Medikamenten, zumal in den nächsten zehn Jahren viele Patente auslaufen. Die Sparte Merck Serono wurde 2007 durch Fusion mit dem Schweizer Biotechnologie-Unternehmen Serono gegründet. Bei Merck Serono werden verschreibungspflichtige Medikamente produziert und vertrieben, speziell für die Bereiche Onkologie, Herz-Kreislauf, Diabetes und Neurologie. Daneben liegt im zweiten Pharmabereich, bei Consumer Health, das Hauptaugenmerk auf nicht rezeptpflichtigen Präparaten, also Medikamenten zur Selbstmedikation. Aber auch Nahrungsmittelergänzungen werden produziert. Jährlich spendet seit 2007 alljährlich 25 Millionen Tabletten gegen Bilharziose zur Behandlung Kindern in Afrika. In zehn Jahren können damit 27 Millionen Kinder behandelt werden. Ziel ist, gemeinsam mit der WHO, Bilharziose auszurotten. Im Vorjahr gab der Konzern bekannt, die Anzahl der gespendeten Tabletten noch zu erhöhen.

Foto: © Merck KGaA

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