Naturkatastrophen

Naturkatastrophen kosten immer mehr Geld

NaturkatastrophenBern – Schon 2012 war ein Rekordjahr in puncto Kosten durch Naturkatstrophen. Die Vereinten Nationen gaben bekannt, dass durch die Schäden aus dem Jahr 2011 insgesamt 287 Milliarden Euro weltweit bezahlt werden mussten. Dieser Betrag toppte selbst die Ausgaben des Rekordjahrs 2005. Um ganze zwei Drittel lag der Betrag höher. Die UNO-Sonderbeauftragte Margareta Wahlström erklärte damals: „Die wichtigste Botschaft ist, dass wir mit einem Trend steigender ökonomischer Verluste zu tun haben. Die wirtschaftlichen Schäden von Naturkatastrophen sind zu einer ernsten Bedrohung für viele Länder geworden.“

2013, ein neues Katastrophenjahr

Der Blizzard Nemo löste im Februar in fünf amerikanischen Bundesstaaten den Ausnahmezustand aus. 600.000 Haushalte waren ohne Strom und die Sturmschäden enorm. Für die Hurrikansaison 2013, die im Juni begann und im November enden wird, werden von Meterologen und Experten überdurchschnittliche Aktivitäten prophezeit. 13 bis 20 Stürme werden angekündigt, von denen 7 bis 11 als Hurrikans und 3 bis 6 als schwere Hurrikans wüten werden. Das Erdbeben in Sichuan verursachte mit einer Stärke von 6,6 auf der Richterskala verheerende Schäden. 217 Menschen starben, 15.000 wurden verletzt. Die Schäden der Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa verursachten in Deutschland Kosten von rund 6,68 Milliarden Euro, in Österreich 3 Milliarden Euro, in Tschechien mehrere hundert Millionen Euro und in der Schweiz rund 3 Millionen Schweizer Franken. Doch das Jahr ist noch nicht zu Ende. Und laut UNO steige das Risiko für Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels und der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen sowie schlechter Bodennutzung weltweit weiter. Im Schnitt kommen jährlich 69.000 Menschen durch Naturkatastrophen ums Leben.

Swiss Re und die Hagelstürme

Der Rückversicherer Swiss Re schätzt allein den Schaden, der im Juli durch die Hagelstürme in Nord- und Süddeutschland entstanden ist, für die gesamte Versicherungsindustrie auf 2,0 bis 2,7 Milliarden Dollar. Auch Munich Re gibt ähnliche Zahlen bekannt. Swiss Re selbst verzeichnete eine Schadensbelastung von 240 Millionen Dollar. Gegenwärtig fließe jedoch viel Kapital auf den Versicherungsmarkt. Der Grund liegt in der Suche nach Rendite in der Tiefzins-Situation, was aber ein Sinken für die Preise von Deckungen der Schäden aus Naturkatastrophen bedingt. Konzernleitungsmitglied der Swiss Re, Matthias Weber nimmt den Zufluss von alternativem Kapital ernst, sieht jedoch für den Rückversicherer keine Probleme: „Dank unserer starken Diversifizierung können wir unsere Kapitalmarkt-Expertise nutzen und als Komplettdienstleister im Wettbewerb bestehen.“ Weltweit rechnet Swiss Re, dass sich die Nachfrage nach Rückversicherungen angesichts der Naturkatstrophen verdoppeln werde. Die Prognose ließ die Swiss Re Aktie sogleich um 2 Prozent steigen.

Foto: © lparedesf

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